Tartuffe

Aus Odysseetheater
Tartuffe
Jean Baptiste Molière
1999

Personen

Frau Pernelle, Mutter des Orgon Veronika Kerschbaum
Orgon, Gatte der Elmire Josef Unger
Elmire, Gattin des Orgon Eva Peter-Culik
Damis, Sohn des Orgon Wolfgang Peter
Marianne, Tochter des Orgon, verliebt in Valère Karin Gerstl
Valère, verliebt in Marianne Manfred Seitinger
Cléante, Schwager des Orgon Ernst Horvath
Tartuffe, ein Scheinheiliger Johann Potakowskyj
Dorine, Zofe der Marianne Martina Tobler
Herr Loyal, Gerichtsvollzieher Michaela Tobler
Ein Polizist des Königs Elisabeth Meixner
Flipote, Dienerin der Frau Pernelle Elisabeth Meixner
Paris, im Hause des Orgon
Regie Wolfgang Peter

Inhalt

1. Aufzug

Durch die schamlose Zurschaustellung erheuchelter Frömmigkeit hat sich der völlig mittellose Tartuffe im Haus des wohlhabenden, aber etwas naiven Spießbürgers Orgon eingeschlichen. Weder Orgon selbst, noch seine nicht weniger verblendete Mutter, Madame Pernelle, lassen sich von ihrer rückhaltlosen Verehrung Tartuffes abbringen. Nicht einmal Cléante, Orgons kluger und hochgebildeter Schwager, vermag Orgon zur Vernunft zu bringen. Die ganze Familie, und ganz besonders Damis, Orgons heißblütiger Sohn, leidet unter Tartuffs anmaßender Gegenwart.

2. Aufzug

Die Situation spitzt sich zu, als Orgon seine Tochter Marianne, die dem von ihr heiß geliebten Valère längst versprochen ist, nun mit Tartuffe verheiraten will. Die schüchterne Marianne ist schockiert, doch wagt sie ihrem Vater nicht offen zu widersprechen. Als sie sich deshalb auch ihrem geliebten Valère gegenüber unentschlossen zeigt, kommt es beinahe zum Bruch zwischen den beiden – wäre da nicht Dorine, die gewitzte Zofe Mariannes, die alles wieder ins Lot bringt und eifrig Pläne schmiedet, wie man die geplante Hochzeit mit Tartuffe hintertreiben könnte.

3. Aufzug

Elmire, die Gattin Orgons, versucht Tartuffe von der geplanten Hochzeit mit Marianne abzubringen – und muß nun deutlich erfahren, wenn Tartuffe wirklich begehrt – nämlich sie selbst. Immer zudringlicher wird Tartuffe, da platzt Damis herein, der die ganze Szene belauscht hat. Als auch noch Orgon hereintritt, scheint Tartuffe endgültig bloßgestellt zu sein. Doch der uneinsichtige Orgon glaubt weder seiner Gattin noch Damis und hält nur umso fester an Tartuffe fest. Erbost enterbt er Damis und überschreibt Tartuffe sein gesamtes Vermögen.

PAUSE

4. Aufzug

Vergeblich versucht Cléante Tartuffe zu bewegen, Orgons Angebot zurückzuweisen, und ebenso vergeblich versucht die schluchzende Marianne ihren Vater von der geplanten Hochzeit abzubringen. Da greift Elmire zu einer letzten List: durch ein fingiertes Schäferstündchen, dem ihr Gatte heimlich unter dem Tisch versteckt beiwohnen soll, will sie Tartuffe entlarven. Widerstrebend läßt sich Orgon darauf ein – und muß schon bald erkennen, wie sehr er von Tartuffe hintergangen wurde. Erbost jagt er den verruchten Scharlatan aus dem Haus.

5. Aufzug

Doch Tartuffe weiß sich zu rächen. Schon erscheint der Gerichtsvollzieher Monsieur Loyal, um das notariell an Tartuffe überschriebene Haus und Vermögen Orgons einzufordern. Mehr noch, Orgon droht ins Gefängnis geworfen zu werden, da er unvorsichtigerweise belastende Dokumente eines politisch verfolgten Freundes Tartuffe zur Aufbewahrung übergeben hatte. Als Tartuffe begleitet von einem Polizeibeamten naht, scheint Orgons Schicksal besiegelt – doch zur großen Überraschung wird nicht Orgon, sondern Tartuffe verhaftet. Der König, so berichtet der Polizist, habe den ganzen Fall geprüft und sofort Tartuffes kriminellen Charakter durchschaut, sehe großzügig über Orgons Verfehlung hinweg und erkläre den Schenkungsvertrag für null und nichtig. Orgons Vermögen ist gerettet und Mariannes und Valères Heirat steht nichts mehr im Wege.