Die Heirat

Aus Odysseetheater
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Nikolai Wassiljewitsch Gogol
Ein ganz unwahrscheinliches Ereignis
in zwei Akten
Komödie
von
Nikolai Wassiljewitsch Gogol
in der frei bearbeiteten
und übersetzten Fassung
des ODYSSEE Theaters
2014

Personen

Iwan Kusmitsch Podkolesjin, Hofrat im Dienst Walter Vogl
Ilja Fomitsch Kotschkarjow, sein Freund Wolfgang Peter
Fjokla Iwanowna, Heiratsvermittlerin Elfriede Schmidt
Agafja Tichonowna, Kaufmannstochter im heiratsfähigen Alter Isabella Burtscher-Pap
Arina Pantelejmonowna, ihre Tante Eva-Maria Ochs
Iwan Pawlowitsch Jaitschniza, Exekutor Thomas Wünsch
Nikanor Iwanowitsch Anutschkin, Infanterieoffizier in Rente Imre Szanto
Balthasar Balthasarowitsch Shewakin, Seemann Wilhelm Pfeiffer
Dunjaschka, Dienstmädchen Margherita Ehart
Stepan, Podkolesjins Diener Wilhelm Pfeiffer
Regie: Wolfgang Peter

Inhalt

Iwan Kusmitsch Podkolesjin, Hofrat und Expedient im öffentlichen Dienst und von stillem und zurückhaltendem Wesen, trägt sich halbherzig mit dem Gedanken zu heiraten. Er hat deshalb die Heiratsvermittlerin Fjokla Iwanowna beauftragt, eine geeignete Braut für ihn zu suchen, konnte sich aber bislang nicht dazu durchringen, eine der vielen vorgeschlagenen Ehekandidatinnen zu besuchen. Als Podkolesjins Freund, Ilja Fomitsch Kotschkarjow, der selbst von Fjokla unglücklich verheiratet wurde, von den Heiratsplänen erfährt, will er die Sache selbst in die Hand nehmen. Nachdem er Fjokla den Namen der Braut entlockt hat, jagt er die Brautwerberin davon und mit großer Überredungskunst bringt er Podkolesjin dazu, Agafja Tichonowna - so heißt die Auserwähle - noch in dieser Stunde zu besuchen.

Fjokla ist indessen zu Agafja geeilt, um ihre Ehekandidaten zu präsentieren - Podkolesjin ist nämlich keineswegs der einzige. Als Kotschkarjow mit Podkolesjin eintrift, sind bereits drei weitere Freier anwesend: Der wohlbeleibte und gestrenge Exekutor Iwan Pawlowitsch Jaitschniza, dessen Nachname “Eierspeis” bedeutet und der letztlich nur an der Mitgift interessiert ist; dann der  pensionierte Infanterieoffizier Nikanor Iwanowitsch Anutschkin, der nur eine Braut akzeptieren will, die Französisch spricht und schließlich der gewandte, aber etwas selbstverliebte Seemann Balthasar Balthasarowitsch Shewakin.

Mit List gelingt es Kotschkarjow, die unliebsamen Rivalen loszuwerden und ein ungestörtes Gespräch zwischen Agafja und Podkolesjin zu arangieren, das aber nur sehr stockend in Gang kommt. Dennoch ist Agafja von Podkolesjin sehr angetan, aber der schüchterne Podkolesjin kann sich nicht überwinden, seinen Heiratsantrag zu machen und will beinahe fluchtartig das Haus verlassen. Kotschkarjow, der mittlerweile schon alles für eine sofortige Hochzeit arangiert hat, hält seinen Freund zurück und bringt ihn nochmals zu Agafja. Als Podkolesjin wieder nur um den heißen Brei herumredet, ergreift Kotschkarjow das Wort und bringt kurz und bündig den Heiratsantrag im Namen seines Freundes vor. Agafja ist sofort einverstanden.

Während die Hochzeitsgäste schon zur Kirche fahren, Agafja ihr längst bereitliegendes Brautkleid anlegt und Kotschkarjow sich um die Hochzeitstafel kümmert, bleibt Podkolesjin allein im Zimmer zurück und malt sich in seiner Phantasie die Freuden des bevorstehenden Ehelebens aus - doch ganz plötzlich befallen ihn wieder heftige Zweifel. Schließlich handelt es sich um eine lebenslängliche Bindung! Am liebsten möchte er sofort ungesehen und ohne peinliche Erklärungen entfliehen - aber wie? Vor der Tür stehen schon die Leute, da geht es nicht! Aber da gibt es noch das Fenster - und es ist gar nicht hoch ...