Der Rubin

Aus Odysseetheater
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Der Kalif und Hakam
Ein Märchen-Lustspiel
in drei Akten
Friedrich Hebbel
2010, 2012

Personen

Der Kalif Peter Palmisano
Der Wesir Maria Hudec
Der Kadi Eva Peter-Culik
Omar, Pascha von Ägypten Veronika Kerschbaum
Assad, ein Jüngling Miel Wanka
Hakam, sein Kamerad Laura Di Centa
Irad, ein Greis Elfriede Schmidt
Rustan, Henker Veronika Kerschbaum
Selim, Häscher Veronika Kerschbaum
Soliman, ein Juwelier Margherita Ehart
Khalf, sein Nachbar Brigitta Schadeck
Babeck, ein Gefangener Sabine Ernst
Der Aufseher der öffentlichen Hunde Veronika Kerschbaum
Ein Bote des Pascha von Ägypten Veronika Kerschbaum
Fatime Denise Ernst
Gefolge des Kalifen, des Wesirs und des Kadis. Zehn Emire Diener, Verschnittene, Musikanten, Volk.
Die Handlung ereignet sich in Bagdad.
Regie: Wolfgang Peter

Inhalt

Irad und Assad

Der aufrechte Jüngling Assad und sein Kamerad Hakam, ein verschlagener Schlingel, sind soeben gemeinsam nach Bagdad gekommen. Hakam hat nicht nur der Hökerin am Tor Früchte gestohlen, sondern auch aus ihrem letzten Nachtquartier einen silbernen Becher entwendet. Assad schleudert den Becher empört weg, da tritt der seltsame Greis Irad hinzu, hebt vergnügt den Becher auf und löst ihn beim nächsten Juwelier gegen bare Münze ein.

Indessen läßt der Wesir verkünden, dass Harun, der Kalif, sein Amt und seine Krone dem als Preis bietet, der seine seit einem Jahr vermisste Tochter Fatime wiederbringt.

Da tritt der schrullige Juwelier Soliman hervor und spricht Assad an, um sein Gehör zu prüfen. Zum Dank will er ihm ein schönes, aber freilich unechtes Schmuckstück schenken. Doch da entdeckt Assad einen funkelnden Rubin, der ihn so fasziniert, dass er blindlings danach greift und sogar Soliman, der den Raub verhindern will, mit dem Dolch verletzt. Der Kadi wird gerufen und Assad ergriffen und zum Tode verurteilt. Doch ehe das Urteil vollstreckt werden kann, erscheint der Greis Irad, ergreift Assad und verschwindet mit ihm auf wundervolle Weise in einer Rauchwolke.

Von Irad erfährt Assad von dem Geheimnis des Rubins. Fatime wurde durch einen bösen Zauberer in diesen Stein gebannt und könne nur durch Menschenhand befreit werden, doch wie, das wisse er selbst nicht, aber Fatime könne um Mitternacht für kurze Zeit aus ihrem edlen Grab erweckt werden und vielleicht selbst Auskunft geben. Von Assad herausgerufen, erscheint Fatime, doch darf sie ihr Geheimnis selbst nicht lüften; nur so viel erfährt Assad: es ist leicht, unendlich leicht.

Zurück in Bagdad wird Assad erneut durch den Kadi ergriffen und vor den Kalifen gezerrt, der heute selber Gericht halten will. Als er von Assad den Rubin fordert, schleudert ihn dieser in den Tigris - und augenblicklich ist Fatime befreit. Nur wer bereit war, den kostbaren Stein wegzuwerfen, konnte sie erretten. Und so gewinnt Assad nicht nur die Hand Fatimes, er wird auch Kalif von Bagdad, wie es Harun gelobt hatte.