Antigone: Unterschied zwischen den Versionen

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<center>'''Sophokles'''</center>
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<center>frei übertragene und bearbeitete Fassung<br>der Spielgemeinschaft<br>ODYSSEE Theater</center>
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Aktuelle Version vom 21. Juli 2023, 14:25 Uhr

Antigone und Ismene (1892)
Sophokles
frei übertragene und bearbeitete Fassung
der Spielgemeinschaft
ODYSSEE Theater
2017

Personen

Antigone Margherita Ehart
Ismene Miel Wanka
Kreon Wolfgang Peter
Haimon Florian Dubois
Eurydike Christine Kowol
Teiresias Ernst Horvath
Wächter und Bote Walter Vogl
Diener Sebastian Josef Unger
Chor der Thebanerinnen und Thebaner Nikolina
Peter Ponta
Thomas Wünsch
Christine Kowol
Regie: Wolfgang Peter

Inhalt

Kreon, der nach dem Tod von Ödipus Söhnen wieder die Herrschaft übernommen hat, lässt verkünden, dass zwar Eteokles ehrenvoll bestattet, aber Polyneikes Leichnam frei den Hunden und Vögeln zum Fraß überlassen werden soll. Wer es wage, ihn zu bestatten, sei des Todes. Antigone will ihren Bruder dennoch ehrenvoll begraben und bittet ihre Schwester Ismene um Hilfe. Doch diese will sich unterwürfig dem Gebot Kreons fügen.

Nachdem beide abgegangen sind, zieht der Chor der Thebaner und Thebanerinnen ein und berichtet von dem Kampf um Theben. Kreon, der hinzukommt, bekräftigt, dass Polyneikes des Grabes nicht würdig sei, weil er schmählich Theben verraten habe. Da erscheint ein Wächter und berichtet ängstlich, dass trotz der Bewachung Polyneikes Leichnam heimlich mit leichtem Staub bedeckt worden sei. Kreon ist erzürnt und droht den Wächtern und auch den Bürgern, die sie vielleicht durch schnöden Lohn dazu verleitet haben, schwere Strafe an, sollten sie ihm den Täter nicht vor Augen stellen.

Der Chor besingt indess die ungeheueren Taten des Menschen, durch die er sogar die unermüdlich unerschöpfliche Erde aufreisst, Vögel, Fische und wilde Tiere listig einfängt und bezwingt, Städte baut und selbst dem Regen und Frost trotzt. Allein dem Tod entrinne er nicht.

Da naht der Wächter wieder und bringt Antigone. Sie habe Polyneikes bestattet. Von Kreon befragt, gesteht sie willig ihre Tat. Es sei ihre göttliche Pflicht, den Bruder ehrenvoll zu bestatten. Kreon lässt nun auch Ismene rufen, die er als Mittäterin ansieht. Willig gesteht auch Ismene, obwohl sie an der Tat gar nicht beteiligt war - doch Antigone weist ihr solidarisches Bekenntnis energisch zurück. Ismene solle leben, sie selbst aber müsse sterben. So wird es auch von Kreon entschieden, der die Mädchen von den Wachen ins Haus führen lässt.

Der Chor spricht gerade von dem Verhängnis von Labdakos Haus, als Haimon, der Sohn Kreons, naht, dem Antigone als Braut versprochen ist. Kreon fordert Respekt von seinem Sohn und Verständnis für die von ihm getroffene Entscheidung. Haimon zeigt sich zunächst auch respektvoll, wendet dann aber ein, dass viele Bürger der Stadt anders dächten und Antigones Tat als ehrenvoll ansehen. Kreon solle Vernunft annehmen und das Urteil aufheben. Kreon ist erzürnt; niemals werde er sich dem Willen eines Weibes beugen und niemals solle Antigone lebendig Haimons Braut werden. Haimon beschwört draufhin, dass er sich in diesem Fall selbst töten werde und stürmt davon. Auch dem Chor gelingt es nicht, Kreon zu beschwichtigen. Antigone soll fernab der Stadt lebendig eingemauert werden, mit gerade so wenig Nahrung als zur Sühne reicht.

Der Chor besingt Eros, den allsiegenden Gott, der selbst den Sinn der Gerechten zu unrechter Lust treibt. Inzwischen wird Antigone gebracht und beklagt ihr bitteres Los, unvermählt in den Tod gehen zu müssen. Ruhmvoll sei Antigone, da sie nur ihrem eigenen Gesetz folge, antwortet der Chor. Sie selbst vergleicht ihr Schicksal mit Tantalos Tochter Niobe, die zu Stein verwandelt wurde. Ehrenvoll sei es, wie eine Göttin zu sterben, erwidert der Chor. Antigone fühlt sich verspottet, doch der Chor gemahnt an an das unentrinnbare Verhängnis von Labdakos Haus.

Kreon kommt und drängt darauf, Antigone rasch in ihre Grabkammer zu führen. Antigone findet ihren Trost darin, dass sie im Tode wieder mit ihren toten Eltern und Brüdern vereint sein werde und dass sie dem unverrückbaren Gesetz der Götter treu gefolgt sei. Der Chor erinnert an Danae und an den thrakischen König Lykurgos, die ein ähnliches Los getroffen hatte, und an König Phineus, dessen beiden Söhnen, die um ihre Mutter Kleopatra, die Tochter Boreas, klagten, von ihrer Stiefmutter Idaia mit den Spitzen der Weberschiffchen die Augen ausgestochen wurden.

Kaum ist Antigone weggeführt, erscheint der greise Seher Teiresias und verkündet üble Vorzeichen. Die Götter nehmen die Opfergaben nicht mehr an, weil die Altäre von den Leichenteilen Polyneikes besudelt sind, die von den Hunden und Vögeln dorthin geschleppt wurden. Doch noch immer will Kreon seinen Sinn nicht wenden und verdächtigt Teiresias, bestochen worden zu sein. Da prophezeit ihm Teiresias erzürnt, dass sich Hades und der Götter Erinnyen rächen werden und bald auch seine eigenen Angehörigen blutig sterben würden. Niemals habe sich Teiresias geirrt, gemahnt der Chor. Kreon ist zutiefst erschüttert und folgt eilig dem Rat des Chores, Polyneikes beerdigen zu lassen und Antigone zu befreien. Der Chor ruft indessen Bakchos um Beistand an. Doch schon stürzt ein Bote herbei und meldet, dass zwar Polyneikes bestattet worden sei, doch Antigone habe sich sich in ihrer Grabkammer erhängt. Haimon habe seinen Vater mit dem Schwert bedroht, doch diesen verfehlt und dann sich wie von Sinnen selbst durchbohrt. Blutüberströmt sei er tot neben seiner Braut zusammengebrochen. Eurydike, die den Klageruf vernommen hat, stürzt aus dem Haus und lässt sich das Geschehene von dem Boten nochmals ausführlich schildern. Dann kehrt sie wortlos in den Palast zurück. Der Chor ist über Eurydikes gefasstes Schweigen verwundert, doch schon kommt Kreon, sein Weh beklagend, mit der Leiche seines Sohnes zurück. Damit nicht genug, stürmt auch ein Diener aus dem Haus und meldet, dass sich auch Kreons Gattin ins Schwert gestürzt habe. Als auch ihr blutiger Leichnam gebracht wird, bricht Kreon endgültig zusammen. „Führt mich hinweg, den nichtigen Mann“, ruft er erschüttert aus, „grauenvoll bestürmt das Unheil mein verworrenes Haupt.“ Der Chor aber verkündet als klare Einsicht:

Hoch überragt Besonnenheit
Jedes andere, irdische Gut.
Erzürne niemals die Götter
Mit frevelndem Wort,
Ihr machtvoller Schlag,
Im Alter lehrt er Vernunft!

Hintergrund

Den Hintergrund der Tragödie bildet das Verhängnis von Labdakos Haus, das damit begann, dass Labdakos, der König von Theben, den Gott Dionysos - wörtlich die „Gottesvernunft“ - verhöhnt und dessen Gefolge vertrieben hatte. Laios, Labdakos Sohn, erzog Pelops Sohn Chrysippos zum Wagenlenker, verliebte sich in den wunderschönen Jüngling und entführte ihn nach Theben. Darauf traf ihn Pelops Fluch: Sollte Laios jemals einen Sohn haben, so werde dieser ihn töten. Als Laios ein Sohn geboren wurde, ließ er diesen mit durchstochen Füßen - er wurde deshalb Ödipus, „Schwellfuß“, genannt - durch einen Diener in der Wildnis aussetzen. Doch dieser hatte Mitleid mit Ödipus und brachte ihn zu König Polybos von Korinth, der ihn an Sohnes statt aufnahm. Als Ödipus durch das Orakel von dem auf ihm lastenden Fluch erfuhr, verließ er sein vermeintliches Vaterhaus, um dem Verhängnis zu entgehen. An einer Weggabelung traf er unwissentlich auf Laios, seinen wirklichen Vater, und erschlug diesen im Zorn. Als er später die Sphinx besiegte, indem er ihre berühmte Rätselfrage löste, und dadurch Theben aus großer Not befreite, wurde Ödipus zum König Thebens ernannt und heiratete Ioakaste, Laios Witwe, ohne zu wissen, dass diese seine eigene Mutter war. Als in Theben eine große Seuche ausbrach, wurde der Seher Teiresias nach der Ursache befragt und enthüllte die unwissenentlich von Ödipus begangene Freveltat. Ödipus durchstach sich daraufhin die Augen und Ioakaste erhängte sich. Ödipus ging nun freiwillig in Begleitung seiner Töchter Antigone und Ismene in die Verbannung nach Kolonos, wo er sich von den Eumeniden Entsühnung erhoffte. Seine noch minderjährigen Söhne Eteokles und Polyneikes übergab er indessen Kreon, Ioakastes Bruder, der zwischenzeitlich die Regentschaft Thebens übernahm. Später sollten sich Eteokles und Polyneikes die Herrschaft teilen. Doch Eteokles war nicht bereit, wie vereinbart die Herrschaft nach einem Jahr abzugeben und verbannte seinen Bruder Polyneikes. Dieser verbündete sich mit Adrastos, dem König von Argos. Im „Sturm der Sieben gegen Theben“ töteten sich Eteokles und Polyneikes wechselseitig. Polyneikes hatte zuvor noch seine Schwester Antigone gebeten, ihn im Falle seines Todes ehrenvoll zu bestatten. Weil sich Polyneikes feindlich gegen seine Heimatstadt gewandt hatte, verbietet Kreon jedoch dessen Bestattung. Unter Berufung auf das göttliche Recht übertritt Antigone Kreons Gebot, der sie zur Strafe lebendig einmauern lässt. Kreon wurde später von Lykos, dem Sohn von König Lykos, ermordet, der einst als Vormund von Labdakos und nach dessen Tod als Vormund von Labdakos Sohn Laios zeitweilig über Theben geherrscht hatte.

"Auf eine plastische Weise wird die Kollision der beiden höchsten sittlichen Mächte gegeneinander dargestellt in dem absoluten Exempel der Tragödie, Antigone; da kommt die Familienliebe, das Heilige, Innere, der Empfindung Angehörige, weshalb es auch das Gesetz der unteren Götter heißt, mit dem Recht des Staats in Kollision. Kreon ist nicht ein Tyrann, sondern ebenso eine sittliche Macht. Kreon hat nicht Unrecht; er behauptet, daß das Gesetz des Staats, die Autorität der Regierung geachtet werde[n muß] und Strafe aus der Verletzung folgt. Jede dieser beiden Seiten verwirklicht nur die eine der sittlichen Mächte, hat nur die eine derselben zum Inhalt. Das ist die Einseitigkeit, und der Sinn der ewigen Gerechtigkeit ist, daß beide Unrecht erlangen, weil sie einseitig sind, aber damit auch beide Recht. Beide werden als geltend anerkannt im ungetrübten Gang der Sittlichkeit; hier haben sie beide ihr Gelten, aber ihr ausgeglichenes Gelten. Es ist nur die Einseitigkeit, gegen die die Gerechtigkeit auftritt." (G.W.F. Hegel: Vorlesungen über die Philosophie der Religion, 2.Teil, 2. Abschnitt, II.3.a)

Sophokles

„der ob seiner Weisheit gerühmte“ (griech. Σοφοκλης, von sophia „Weisheit“ und kles „Ruhm“, etymologisch verwandt mit dt. Worten wie „Glanz“, „Glas“), wurde ~ 496 v.Chr. in Kolonos nahe Athen als Sohn des wohlhabenden Waffenschmiedes Sophilos geboren und genoss, hochbegabt für Tanz und Musik, eine ausgezeichnete Ausbildung. Bei der großen Feier anlässlich des Sieges über die Perser bei Salamis (480) führte der bildschöne Jüngling den Knabenchor an. 468 nahm Sophokles das erste Mal am Dichterwettkampf teil und errang sogleich den ersten Preis. Von den vermutlich 123 Stücken, die er verfasst hat, sind nur 7 Tragödien und das Fragment eines Satyrspiels erhalten. Seiner Ehe mit Nikostrate entstammte sein Sohn Iophon, der ebenfalls als Dichter zweimal im Wettkampf siegte. Hoch angesehen und beliebt in Athen, bekleidete Sophokles verschiedene hohe Staatsämter. 443 wurde er Schatzmeister des Attisch-Delischen Seebundes. Zusammen mit seinem Freund Perikles, dem großen Staatsmann und Feldherrn, war er für zwei Jahre als Stratege tätig. Als Priester des athenischen Heilgottes Amynos richtete er in seinem Haus eine Kultstätte des Asklepios ein und wirkte auch als Medium, durch das die Götter sprachen. Nach der gescheiterten Sizilischen Expedition (411) gehörte er der Zehnerkommission an, die die zerrütteten Staatsangelegenheiten wieder ordnen sollte.  Sophokles starb ~ 406 hochgeehrt 90-jährig in Athen. Die Athener verherrlichten ihn als Heros „Dexion“ und Legenden um Leben und Tod des Sophokles entstanden.

Vollständig erhaltene Werke:

  • Antigone, 442 v. Chr.
  • König Ödipus, 429–425 v. Chr.
  • Ödipus auf Kolonos, 401 v. Chr. postum aufgeführt
  • Aias, 455–450 v. Chr.
  • Die Trachinierinnen, vor 442 v. Chr.
  • Elektra, ca. 413 v. Chr.
  • Philoktetes, 409 v. Chr.

Schwarze Frauen - Nationalpark und Antigone

Gemütliche Wanderung durch den Nationalpark Thayatal und Besuch der Theateraufführung „Antigone“ von Sophokles in der romantischen Ruine Kaja.

Termin: Samstag, der 29. Juli 2017

Mindestteilnehmerzahl: 20 Personen

Abfahrt: 11:00 Wien Schwedenplatz, Haltestelle Nightline

Dauer der Wanderung ca. 3-4 Stunden (3-5km), Route abhängig

vom Wetter; Die Wanderung ist für jede/n geeignet!

19:00-ca. 23:00 Theateraufführung

Rückkehr: ca. 00:30 Wien Schwedenplatz

Anmeldeschluss ist der 13. Juli 2017

Im Preis inkludierte Leistungen:

- Fahrt von/bis Wien im modernen Reisebus

- geführte Wanderung durch den Nationalpark Thayatal

- Kuchen und Kaffee bzw. Tee im Gasthaus zur Thayabrücke

- Eintrittskarte für das Theaterstück „Antigone“

- fachkundige Reiseleitung

Im Preis nicht inkludierte Leistungen:

- Reiseversicherung, ev. Trinkgelder und sonstige Ausgaben

Preis: 79,- Euro pro Person

Kontakt

Travel with Heart - Monika Krammer Hofern 52, 2081 Retz Tel.: +43 (0)664 5380038 E-Mail: info@travelwithheart.tours www.travelwithheart.tours